Beckmann und Advent

 

Schon das vierte Jahr in Folge trafen sich wieder alle Generationen am     4. Dezember 2011 zu einem Nachmittag im Advent. Zu Beginn führte Britta Baronin Campenhausen als profunde Kennerin des traditionsreichen Frankfurter Städel Museums die interessierten Erwachsenen durch die fulminante Beckmann-Schau. Zu sehen war das nach dem Krieg in den USA entstandene Spätwerk des Künstlers.

 

Beckmann erlebte in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren 1947 bis 1950 noch einmal einen wahren Schaffensrausch. Waren es zu jener Zeit eher die großen Franzosen, Picasso, Matisse und andere, die damals als Fixsterne der Kunstwelt galten, so wollte Beckmann deren Vorherrschaft brechen. Zum Teil ist es ihm gelungen, auch mit seinen letzten Bildern aus Amerika. Nachdem er von den Nationalsozialisten aus seiner Heimat vertrieben worden war, in der berüchtigten Ausstellung „Entartete Kunst“ hängen musste, lange im quälenden Exil in Amsterdam ausharrte, hat sich Max Beckmann in der Neuen Welt noch einmal zu einer großen Schaffensphase aufgeschwungen und der Kunstwelt ein eindrucksvolles Spätwerk hinterlassen. 

 

Für die Jüngsten hatte derweil Claus Baron Campenhausen als Gastgeber des Nachmittages die Wohnung als Spielland freigegeben. Zu Kaffee und mitgebrachtem Gebäck kamen alle Generationen wieder bei Campenhausens zusammen und stimmten sich mit adventlichen Liedern auf die Stippvisite des Nikolaus ein. Dieser holte für jedes der Kinder ein mit dem eigenen Namen versehenes Kuschelkissen aus seinem großen Sack und hielt gute Ratschläge für die Zukunft bereit. So geistig und adventlich beschenkt verbrachten 30 große und kleine Teilnehmer diesen Nachmittag im Hause Campenhausen am zweiten Advent. 

                                                     Christoph Freiherr v. Dellingshausen